Condition Monitoring (CM), auch als Zustandsüberwachung oder Zustandsüberprüfung bezeichnet, ist ein Prozess, bei dem kontinuierlich Daten und Informationen über den Zustand von Maschinen, Anlagen, Systemen oder Bauwerken erfasst, analysiert und überwacht werden. Das Hauptziel des Condition Monitorings besteht darin, frühzeitig Anzeichen von Abnutzung, Verschleiß, Störungen oder anderen Problemen zu erkennen, bevor es zu schwerwiegenden Schäden oder ungeplanten Ausfällen kommt. Dies ermöglicht es Unternehmen und Organisationen, proaktiv Wartungsarbeiten zu planen, Ressourcen effizienter einzusetzen und Ausfallzeiten zu minimieren.
Meist wird im Zusammenhang mit „Condition Monitoring“ auch der Begriff „Predictive Maintenance“ (vorausschauende Wartung) genannt.
Nachfolgend sind einige Schlüsselkonzepte und Aspekte des Condition Monitorings aufgelistet:
1. Sensoren und Datenquellen: Condition Monitoring basiert auf der Verwendung von Sensoren, die verschiedene Parameter und Zustandsinformationen erfassen. Diese Sensoren können Vibrationen, Temperatur, Druck, Schmierstoffzustand, elektrische Signale, Schwingungen, Geräusche und andere relevante Daten erfassen.
Je nach Objekt kommen unterschiedliche messtechnische Verfahren zum Einsatz, zum Beispiel:
Maschinen, Motoren, Lager:
– Vibrationsmessung (portabel zur vorausschauenden Wartung oder auch fest installiert) mittels Beschleunigungssensoren (piezoelektrisch / MEMS)
– Temperaturerfassung (direkt oder kontaktlos durch Infrarotsensoren / Wärmebildkameras)
– Schallmessung (Mikrofone, akustische Kamera, Ultraschall)
Gebäude, Bauwerke:
– DMS-Technik (Kraft- und Längenmessungen)
2. Datenkontinuität: Daten werden in Echtzeit oder in regelmäßigen Intervallen erfasst, um eine kontinuierliche Überwachung sicherzustellen. Dies ermöglicht die Erfassung von zeitlichen Veränderungen und Trends.
3. Datenanalyse: Die erfassten Daten werden mithilfe von Analyse- und Diagnoseverfahren ausgewertet, um Anomalien oder Abweichungen von normalen Betriebszuständen zu identifizieren. Diese Analyse kann manuell oder automatisiert erfolgen und verwendet häufig statistische Modelle, Mustererkennung und Algorithmen für maschinelles Lernen.
4. Früherkennung von Problemen: Das Hauptziel des Condition Monitorings ist es, Probleme frühzeitig zu erkennen, bevor sie zu kostspieligen Ausfällen oder Qualitätsproblemen führen. Dies ermöglicht es Unternehmen, präventive oder vorbeugende Wartungsmaßnahmen zu planen und durchzuführen.
5. Wartungsstrategie: Auf der Grundlage der überwachten Daten und der Analyseergebnisse können Unternehmen Wartungsstrategien entwickeln. Dazu gehören vorbeugende Wartung, geplante Wartung, bedarfsorientierte Wartung und weitere Maßnahmen zur Optimierung der Anlagenverfügbarkeit und -effizienz.
6. Industrielle Anwendungen: Condition Monitoring findet in verschiedenen Industriezweigen Anwendung, darunter die Fertigungsindustrie, die Energieerzeugung, die Öl- und Gasindustrie, die Luftfahrt, die Schifffahrt, die Bahnindustrie und viele andere. Es wird häufig bei kritischen Anlagen und Maschinen eingesetzt.
7. Technologische Unterstützung: Moderne Technologien wie das Internet der Dinge (IoT), drahtlose Kommunikation und Cloud-basierte Plattformen haben die Umsetzung des Condition Monitorings erleichtert, da Daten in Echtzeit erfasst und von überall aus analysiert werden können.
Insgesamt trägt das Condition Monitoring dazu bei, die Betriebszuverlässigkeit zu erhöhen, ungeplante Ausfallzeiten zu minimieren, die Lebensdauer von Anlagen zu verlängern und die betriebliche Effizienz zu steigern, was für Unternehmen wirtschaftliche Vorteile und eine verbesserte Sicherheit bedeutet.